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HEINRICH der IV. – MEDICI Catherina, die erste Schwiegermutter Heinrich des IV. und seine zweite Frau Marie stammten beide der florentinischen Linie der Medici ab. Familien neigen dazu, ihre Vornamen über Generationen durchzureichen und die Medicis aus dem italienischen Florenz bildeten in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Sie produzierten reichlich Laurenzos, Cosimos, Giulianos, Giovannis, Pieros und andere Namen. Der Mann, der von vielen Historikern als „Laurenzo‚ der Herrliche“ de Medici (1449-1492) bezeichnet wurde, war in der Tat nicht der erste Medici, der diesen Namen trug, noch war er der einzige, der als „Eure Herrlichkeit“ angesprochen wurde. Als sein Sohn Piero das Oberhaupt der Familie wurde, dauerte es trotz aller „Verrenkungen“ nicht lange, bis die Dinge aus dem Ruder liefen. 1494 wurde Florenz von den Franzosen eingenommen und die Medicis wurden aus der Stadt verbannt. Piero wurde der Geschichte als „Piero der Unglückliche“ bekannt, bevor er 1503 verstarb. Es war in dieser, für die Medici eher unglücklichen Epoche, dass ein Niccolo Machiavelli (geboren 1469) begann, sich in den Verwaltungszirkeln von Florenz einen Namen zu machen. Er wurde auf mehrere Missionen geschickt, die ihn auch viermal an den Hof von Louis XII. führten. 1512 nahmen die Dinge mit der Einnahme Florenz durch die Spanier und der kurz danach stattfindenden Kür Giovanni von Medici zum Papst Leo den X. einen anderen Lauf. Als die Medicis in Florenz an die Macht zurückkehrten, begann der Stern Machiavellis zu sinken. Man bezichtigte ihn der Verschwörung und er verbrachte ein Jahr im Gefängnis. Danach zog er sich auf seinen Landsitz ausserhalb von Florenz zurück. Das Landleben muss ihm wohl derart des intellektuellen Widerstreits beraubt haben, den er pflegte als er mit den Beratern von Königen und Herrschern verkehrte, dass er innerhalb wenigen Monaten den ersten Band seines inzwischen so berühmten Schriftwerks „Der Prinz“ vollendet hatte. Diese Schrift kann heute als die systematische Abhandlung der Machtausübung schlechthin verstanden werden. Die Grundprinzipien dieser Abhandlung werden aus dem Gebrauch von ehrlichen und unehrlichen Mitteln abgeleitet, die angewandt werden um sicherzustellen, dass keine andere Person so mächtig werden kann, als das sie die Herrschaftsautorität des ‚Prinzen’ gefährdet. Diese Abhandlung benutzt auf feinsinnige Art und Weise das Modell von 2 und mehr Mitstreitern. Der erste ist der Herrschende und der zweite versucht die Macht des Herrschenden zu untergraben. Falls ihm das gelingt wird dieser zum Herrschenden und muss selbst mit der Untergrabung seiner Macht rechnen. Den so, sich gegenseitig zu Intrigen ermutigenden Mitstreitern gegenüber erscheint der Prinz, der Abseits und über den Intrigen steht, die die ehrgeizigsten seiner hohen Untertanen schmieden. In der Hoffnung, seinen Einfluss wieder geltend zu machen, stellte Machiavelli seinen „Prinzen“ Pieros Sohn Lorenzo II. von Medici (geboren 1492) in einem langen in unterwürfigem Ton gehaltenen Brief vor. 1518 heiratete Lorenzo von Medici Madeleine, die Tochter von Jean I. de la Tour, Graf der Auvergne und der Lauraguais, und von Jeanne de Bourbon , in dem im Loiretal gelegenen Amboise. Nach einem Jahr war eine Tochter namens Catherine geboren, aber kurze Zeit später waren beide Elternteile verschieden. Machiavelli schrieb weiterhin mehrere Bücher bevor er schliesslich 1527 verstarb.
Catherina de Medici heiratete den Herzog Henri von Orleans, der nach dem Tode seines Vaters als Heinrich der II. König von Frankreich wurde. Drei seiner Söhne bestiegen den französischen Königsthron und eine seiner Töchter, Marguerite heiratete Henri III. von Navarre, der darauf hin Heinrich der IV. von Frankreich wurde.
Meinen Dank an Stephan Schram für die Übersetzung dieser Seite |
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