Darstellung eines blauen Schildes mit 3 gelben Lilien, welches das Königreich Frankreich symbolisiert

 

 

 

 

 

 

Pop-up-Karte 

oder

Ganzseitige Karte

 

Heinrich IV. von Frankreich - König von Navarra

 

Aus Anlaß der am 18. August 1572 in Notre Dame zelebrierten Hochzeit von Heinrich III. von Navarra und Margarete von Valois waren viele hochrangige Protestanten nach Paris gekommen, um während der Feierlichkeiten mehrere Tage in der Stadt zu verbringen.

Bereits am 22. wurde ein erfolgloses Attentat auf das Leben des Protestantenführers Admiral Coligny versucht. Nur zwei Tage später, in der Nacht zum 24. August 1572, wurde eine große Zahl von Protestanten, einschließlich des Admirals, niedergemetzelt; dieses unrühmliche Ereignis fand unter dem Namen Bartholomäusnacht oder Pariser Bluthochzeit Eingang in die Geschichtschreibung. König Karl IX, Margaretes Bruder, gab den Auftrag für die Ausführung des Massakers und entsprechender Ereignisse in anderen französischen Städten. Es hielt sich hartnäckig das Gerücht, Karls Mutter, Katharina von Medici, habe ihren Sohn zur Anordnung des Massakers überredet.

Karl IX. von Frankreich - aus dem Buch 'The Amours of Henri de  Navarre' von  Lieut. Colonel Andrew C. P. Haggard

Karl IX

Heinrich und sein Cousin, der Prinz von Condé (Sohn Ludwigs <1530-1561> und Neffe Antons von Bourbon, dem Vater von Heinrich) entgingen der Ermordung nur durch ihre Zustimmung zum Übertritt zum katholischen Glauben. Trotz ihrer Konversion waren sie weiterhin Gefangene am Hofe.

Karl IX starb am 30. Mai 1574 und sein Bruder, der Herzog von Anjou, wurde zu Heinrich III. von Frankreich gekrönt. Sollte dem König etwas zustoßen, war da noch der dritte Bruder, Franz, der Herzog von Alençon, der die Krone für die Valois gesichert hätte. Die beiden Brüder haßten einander, und Heinrich III. wurde verfolgt von dem Gedanken, sein Bruder wolle ihn töten.

König Heinrich von Navarra konnte erst 1576 vom Hofe fliehen. Einmal aus den Klauen der Familie seiner Frau und deren Anhängerschaft befreit, kehrte er rasch nach Navarra und zu seinem alten Glauben, den Protestantismus, zurück. 1578 brachte Katharina von Medici seine Frau Margarete an seinen Hof in Nerac, in der Hoffung, ihn zur Rückkehr zu bewegen. Nach einem Aufenthalt von mehr als zwei Jahren verließ Margarete Nerac - ohne Heinrich.

König Heinrich III. von Frankreich war Katholik, aber als das Oberhaupt der Katholischen Liga wurde Heinrich von Guise betrachtet, wahrscheinlich weil er eine äußerst harte Linie gegen die Protestanten einschlug. König Heinrich von Navarra galt als Führer der Protestanten, so daß Heinrich III. von Frankreich zwischen den Parteien stand. Von Haus aus mehr mit den Guisen verbunden, fand er sich wieder im Kampf gegen die vereinten Kräfte Heinrichs von Navarra und seines eigenen jüngeren Bruders Franz.

Diese Periode wird als "Krieg der drei Heinrichs" bezeichnet.

Die französischen Katholiken erhielten Unterstützung von Philipp II. von Spanien, die Protestanten von Elizabeth I. von England und aus den Niederlanden.

Franz, der Herzog von Alençon, starb 1584 nach Krankheit, was nunmehr Heinrich von Navarra zum Thronerben machte, sollte Heinrich III. von Frankreich etwas zustoßen. Getrieben von der Furcht, der französische Thron könne auf einen Protestanten übergehen, exkommunizierte Papst Sixtus V. Heinrich von Navarra im Jahr 1585. Heinrich seinerseits verweigerte die Anerkennung einer Exkommunikation durch den 'häretischen' Papst.

Am 20. Oktober 1587 fand sich Heinrich von Navarra auf dem Schlachtfeld von Coutras einer zahlenmäßig stark überlegenen katholischen Armee unter dem Kommando des Herzogs von Joyeuse, einem Favoriten des französischen Königs, gegenüber. Am Ende des Tages war der Herzog tot und Heinrich von Navarra hatte einen Sieg davongetragen, der seiner militärischen Reputation gehörigen Auftrieb gab.

König Heinrich III von Frankreich  - aus dem Buch 'The Amours of Henri de  Navarre' von Lieut. Colonel Andrew C. P. Haggard

Heinrich III. von Frankreich

Heinrich III. von Frankreich empfand Heinrich von Guise immer mehr als Gefahr für seine Authorität. Das gipfelte in einem Volksaufstand in Paris am 12. Mai 1588, als Bürger Barrikaden errichteten, um vom König ausgesandte Truppen aufzuhalten; diese sollten Guisen in Gewahrsam nehmen, die gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs in Paris einziehen wollten.
Am 23. Dezember des gleichen Jahres wurde Herzog Heinrich von Guise auf Befehl des Königs in Blois ermordet.
Zufällig starb auch Katharina von Medici ein paar Tage später, am 5. Januar 1589.

Der Tod von Guise löste das Problem für Heinrich von Frankreich keineswegs, denn abgesehen davon, daß er sich den Hardlinern unter den Katholiken damit noch mehr entfremdete, wurde der Platz Heinrichs von Guise schnell von dessen Bruder, dem Herzog von Mayenne, eingenommen. Und zu alledem wurde jetzt auch der König von Frankreich vom Papst exkommunizierte.

Nunmehr vereinten die beiden exkommunizierten Könige, Heinrich III. von Frankreich und Heinrich III. von Navarra, ihre Kräfte gegen die katholische Liga und marschierten auf Paris, das von der Liga besetzt wurde.

Bevor noch ein abschließendes Ergebnis erreicht worden war, stach am 1. August 1589 ein Mönch namens Jacques Clement mit dem Messer auf Heinrich III. von Frankreich ein. Auf seinem Sterbebett ernannte der König Heinrich von Navarra zu seinem Nachfolger und hauchte in den Morgenstunden des 2. August sein Leben aus.

Heinrich III. von Navarra war nun also Heinrich IV. von Frankreich; doch es sollte ihn noch mehrere Jahre kosten, bis er alle davon überzeugen konnte.

Meinen Dank an Inge Bayreuther für die Übersetzung dieser Seite

Darstellung eines roten Schildes mit einem Motiv aus verbundenen Kettengliedern, das das Königreich Navarra repräsentiert

Darstellung eines roten Schildes mit einem Motiv aus verbundenen Kettengliedern, das das Königreich Navarra repräsentiert

Zurück zur Übersichtsseite

 

Copyright © 2003-2006 Henri-IV.com All rights reserved.

Darstellung eines blauen Schildes mit 3 gelben Lilien, welches das Königreich Frankreich symbolisiert